Die Statik der Meisterschaft

Die Besten sind nicht an der Spitze und halten sich dort, weil sie Geheimtricks beherrschen. Sie sind ganz oben, weil sie die Grundlagen, ihre Methoden und ihre Routinen für den Alltag, die Sacharbeit, den Umgang mit anderen und mit sich selbst beherrschen und diese trotz Erfolg und Rampenlicht ruhig und ambitioniert verbessern und pflegen. So haben sie den Kopf frei, in den entscheidenden Momenten intuitiv und zielstrebig zu agieren. Diese Pflege der Grundlagen ist ein Zusammenspiel von intellektueller Auseinandersetzung, intensivem Austausch mit anderen und dem ständigen Perspektivenwechsel. Von der Führung in Politik, Ökonomie, Kultur, Sport und Wissenschaft wird erwartet, dass sie klar und sortiert ist, das Prinzip des Gleichgewichts und der Ausgewogenheit beherrscht und für alle Turbulenzen und Auseinandersetzungen gerüstet ist. Nachhaltiges Wirtschaften, gemischte Teams, permanente Disruption, Öffentlichkeit und unbarmherziger Leistungsdruck stellen hohe Anforderungen an die Elite. Diesen Anforderungen zu genügen, ist reizvoll und ist die Pflicht und der Lohn der Meisterschaft. Das Streben nach Meisterschaft in einer Kampfkunst schlägt praktischerweise mehrere Fliegen mit einer Klappe: es ist ein wirksamer Ausgleich, es fordert die ganze Person, es ist ein vielschichtiges Übungsfeld es bietet nicht zuletzt die Gelegenheit für eine aufregende Abenteuerreise …